Montag, 23. Februar 2009

Samstag, 21. Februar 2009

5 durch 3 ist weniger als 2!

Endlich raus aus dem Krankenhaus und den Alltag eines voruebergehenden Krueppels mehr oder weniger geniessen. Gott sei Dank ist die OP aber gut verlaufen.
Da ich schon Dienstagmorgen um 8 Uhr im Krankenhaus sein musste, sind wir schon gegen viertel nach 7 losgeduest, damit wir gut durch den morgendlichen Verkehr kommen. Im Krankenhaus musste ich dann einige Sachen ausfuellen und wurde dann in mein Zimmer und meinem Bett gebracht, wo ich mich dann ausziehen musste, um mir diesen wunderschoenen hellgruenen OP-Anzug anziehen musste. Danach schmiss mir die Krankenschwester noch etwas aus Stoff aufs Bett. Wir hielten es zuerst fuer die Kappe, die man waehrend der OP traegt, jedoch haben wir uns gewundert, warum das Teil 3 Loecher hat, bis uns dann einfiel, dass das meine OP Unterhose sein kann. Man sah das Teil graesslich aus...Nach unserem Lachflash musste ich dann wohl oder uebel dieses Teil anziehen. Dann kamen 2 Krankenschwestern, um mir die ueblichen aerztlichen Fragen zu stellen...Haben Sie Herzprobleme, nehmen Sie Drogen..das uebliche halt! Dann kamen wir zur Frage, was meine "Occupation" (Beruf) sei. Ich habe ihr also geantwortet, dass ich volunteer (Freiwillige) hier bin. Sie hat mich nur komisch angeguckt, hat mich nochmal gefragt, damit nur wieder die gleiche Antwort von mir bekommt. Wir Maedels mussten uns dort schon ein wenig komisch angucken...Soso, hatte sie wohl gedacht. Sie setzte also ihren Stift an und wollte volunteer in das kleine Kaestchen schreiben, stockte dann aber, weil sie nicht wusste, wie das geschrieben wird. Sie fragte bei ihrer Kollegin nach, die sich ganz spontan einfach mal den Kugelschreiber nahm und sich "volunter" auf die Hand schrieb und ihrer Kollegin, die nicht wusste wie man volunteer schreibt, es unter die Nase hielt. Da wir Maedels gesehen haben, dass auch sie nicht instande war das Wort "volunteer" zu schreiben, mussten wir 3 uns doch ganz arg zusammen reissen, um nicht loszulachen. Nachdem ich sie jedoch gefragt habe, ob ich den Fragebogen selber ausfuellen darf, weil das einfach viel schneller gehen wuerde, da sie schlechtes Englisch sprach, sie mich und ich nicht sie verstand, war das dann doch die beste und schnellste Loesung.Eigentlich war die OP fuer 10 Uhr angesetzt. Da wir jedoch in Afrika sind und alle nach dem Motto "You've got the money! and I've got the time" leben, wurde ich erst um 12 Uhr operiert. Gegen 12 Uhr wurde ich also in den OP Saal geschoben, um meine erste OP in meinem Leben ueber mich ergehen zu lassen. Im OP Saal durfte ich auch noch schoen auf den OP Tisch huepfen, um dem Arzt dann noch viel Glueck zu wuenschen, ehe mir der Anaesthesist innerhalb von 2 Minuten ins Land der Traeume schickte.Als ich wieder aufwachte, schiebten sie mich gerade zurueck in mein Zimmer. Mir war tierisch schlecht und ich merkte, dass ich mich uebergeben musste. Da ich jedoch noch so schlaefrig war und es einfach viel zu anstrengend war den Satz "I'm getting sick" zu sagen, habe ich nur das Wort "sick" so laut und haeufig gesagt wie moeglich. Jedenfalls haben sie mich verstanden, mir einen kleinen blauen Kotzeimer an den Mund gehalten, in dem ich erstmal das entleert habe, was schon seit Minuten aus meinem Magen herauswollte...Den restlichen Tag habe ich extrem viel geschlafen. Liana Gert haben mich schon ziemlich frueh nach der OP besucht, als ich noch in einem Zustand war, an dem man die Leute vielleicht noch nicht besuchen sollte...Ich hab jedenfalls nur mitgekriegt, dass sie mir Blumen auf den Tisch gestellte haben, mir Liana nochmal neugierig unter die Decke aufs Knie geguckt hat und mir dann erzaehlt hat, dass ich lieber weiterschlafen soll...Gesagt getan...Abends kam dann das Essen was ich morgens bestellt hatte. Lecker Schnitzel mit Kartoffelpueree...Da hatte ich mich morgens schon wahnsinnig drauf gefreut, da so etwas eigentlich nicht in mein Freiwilligenbudget passt...Ausserdem hatte ich schon seit knapp 24 Stunden nichts mehr gegesesen und getrunken. Doof nur, dass ich so sehr von der Narkose geschlaucht war, dass ich gar kein Hunger hatte. So ein Mist! Naja!Abends kam der Doctor dann nochmal bei mir vorbei, um mir zu erzaehlen, dass die OP gut verlaufen ist. Dann schaute er nochmal unter die Decke und mit Schrecken mussten wir feststellen, dass alles voller Blut war! Anscheinend hatte eines der Schlaeuche, die noch aus meinem Knie herausguckten geleckt...Da war auch das erste Mal nach der Op, dass ich mein Bett verlassen musste, damit die Krankeschwester das Bett neu beziehen kann. Das war vielleicht ein Akt. Da ich voellig geschwaecht war, mussten mir 2 Krankenschwestern helfen. Da nutzte ich natuerlich auch gleich die Moeglichkeit, um auf die Toilette zu gehen. Da ich am Tropf lag und ich gleichzeitig auf Kruecken gehen musste, war ich auch da auf Hilfe angewiesen...Am naechsten Morgen ging es mir dann aber wieder gut und ich durfte sogar schon nach Hause! Jetzt sitze ich hier, werde von Stunde zu Stunde beweglicher. Ich trage zwar eine Schiene, die mir vom Fuss bis hoch zum Oberschenkel geht, mich in meinen Bewegungen extrem einschraenkt und mir das Schlafen nachts erschwert. Ich habe auch schon mit Physiotherapie angefangen, wo ich die naechsten Wochen regelmaessig mich blicken lassen muss.Die Kosten fuer die OP wurden Gott sei Dank vom DED uebernommen. Ich hatte letzte Woche die Rechnung zugeschickt bekommen. 46 000 Rand hat der ganze Spass gekostet - rund 3770 Euro. Wahrscheinlich viel billiger als in Deutschland!
Naechstes Wochenende passen wir wieder auf das Haus in Silver Lakes auf. Das werden dann wieder 3 entspannte Tage, die Marieke und ich (Anja wird irgendwo in der Pampa mit einer Freundin unterwegs sein) in vollen Zuegen geniessen werden. Abstand - Ruhe - Urlaub - fuer 3 Tage!
Ansonsten gibt es nichts Neues. Die Besatzungsmitglieder der SAA drehen schon wieder durch und schmuggeln Drogen nach London, die Praesidentschaftswahlen im April kommen immer naeher, was durch viele Unruhen im Land begleitet wird. Gott sei Dank kriegen wir das jedoch nur durch Nachrichten mit. Mein Geldbeutel wurde mir fast letztens aus meinem Rucksack geklaut. Jedoch habe ich mich noch schnell genug umgedreht, sodass ich nur noch gesehen habe, wie sein Arm von meiner Tasche wegzuckte und er wegrannte...Er hat soagr schon den Reissverschluss aufbekommen. Mein Geldbeutel war aber noch da...wahrscheinlich gerade zur richtigen Zeit umgedreht.
Das war es erstmal aus dem momentan unglaublich heissen Pretoria. Wir Maedels warten schon gespannt auf den Winter, der mit 20 Grad doch schon viel angenehmer sein wird...

In diesem Sinne "Tatta" und 5 durch 3 ist weniger als 2!

Sonntag, 1. Februar 2009

Im Busch

Termine, Termine, Termine...das ist alles, was ich im Moment habe. Letzten Montag war ich bei einem orthopaedischen Chirugen, der mein Knie untersucht hat. Durch druecken, ziehen und drehen hat er denn festgestellt, dass mein Kreuzband, Meniskus und ein weiteres Band gerissen ist. Ueber das eine Band braeuchte ich mir allerdings keine Sorgen machen, da es von selbst wieder zusammenwachsen wuerde. Allerdings meinte er, dass man die beiden anderen Sachen "fixen" muesste. nAuf die Frage hin, was er sich denn darunter vorstellt, kamm dann nur Operation. Die Operation ist jetzt fuer den 17. Februar angesetzt, also nur noch knapp 2 Wochen. Ich habe schon vor der Op Physio verschrieben bekommen, da mein Knie noch zu steif fuer die Op ist und noch gelockert werden muss. Am Donnerstag war ich dann das erste Mal dort. Ich wusste nicht, dass Massagen so schmerzhaft sein koennen. Es war der Horror! Die Frau hat mich bis zur Unendlichkeit durchgeknetet! Aber siehe da, ich kann jetzt fast wieder normal laufen und mein Knie richtig gut anbeugen und ausstrecken. Es hilft also!

Morgen habe ich dann nochmal einen Termin im Krankenhaus zum MRT und dann bis Mittwoch noch 2mal Physio, ehe ich den anderen Weltwaertsfreiwilligen, die schon morgen abfahren, nach Stille Waters (bei Botswana) hinterherduese. Dort werden wir dann im Busch unser Zwischenseminar haben.

Ich werde dann die naechsten 3 Tage alleine hier in Pretoria sein, Montag jedoch nach Ga-Rankuwa und Dienstag nach Klipkruis fahren, um dort einige Youth Forum Members zu besuchen und zu checken, wie bei ihnen die Life's a Ball session laufen...