Mittwoch, 15. April 2009

Lang ist's her...


DAS Beweisfoto - einige Suedafrikaner (jedenfalls die Reichen) spinnen!!!!!!!

Unsere Chefin Liana


Elfmeterschiessen in Hillbrow




Marcia, Gert, Portia




Gruppenfoto vom Youth Forum nach der Fotoausstellung




Soooo…jetzt hattet ihr schon lange nichts mehr von mir gehört, deswegen ist dieser Blog Entry auch ein wenig länger ausgefallen, da ich immer mal ab und zu etwas geschrieben habe. Also wundert euch nicht, wenn mehrere Wochentage beschrieben werden!
Samstag hatte Andrew aus dem Youth Forum ein Massen-Sport Event in Klipkruis mit dem Motto „Sport against Crime“ organisiert. Eigentlich sollte das ganze Event um 9 Uhr mit der Eröffnungszeremonie beginnen. Jedoch wurden wir ganz schnell mit der Tatsache konfrontiert, dass wir ja in Afrika sind. So haben wir dann endlich um kurz nach 10 mit wahnsinnig vielen Reden von Pastoren etc. begonnen. Andrew erwartete um die 250 Kids. Letztendlich sind aber nur ca. 110 erschienen, um an dem geplanten Fußball-, Volleyball- und Netballturnier teilzunehmen. Wie sich herausstellte fand jedoch nur ein Fussballturnier statt…Alles ging eigentlich nur drunter und drueber. Anja und ich hatten aber irgendwann keine Lust mehr und sind schließlich nach Hause gefahren. Als ich Andrew das nächste Mal gesehen habe, fragte ich natürlich wie sein Event weiter verlaufen sei. Als wir gegangen sind, strömten die Massen nur so zu seinem Event, was dann doch noch ein voller Erfolg gewesen sei. Geeeennnnaaaauuuuu!!!!
Zwischendurch waren Anja und ich auch noch in Gold Reef City, einem Vergnügungspark in Johannesburg. Da wir von den Parks in Deutschland ziemlich verwöhnt sind, waren wir von diesem doch sehr kleinen Park etwas enttäuscht. Nach dem Breakdancer, der hier übrigens Tornado heisst, war mit mir eh nichts mehr anzufangen…
Die Woche war einfach nur wahnsinnig anstrengend. Unser Youth Forum hat die Möglichkeit Community Projects durchzuführen. Dazu sollten sie einen Fragebogen ausfüllen, den wir diese Woche von ihnen wieder einsammeln sollten, da alles am Freitag eingeschickt werden musste. Da alle so einen Kurs die Woche über hatten, war es für uns praktisch dort alle anzutreffen und die Blätter einzusammeln und nicht 2819-mal in die verschiedenen Orte fahren zu müssen. Wir hatten also allen Sonntag Bescheid gesagt, dass sie ihre ausgefüllten Fragebögen am Montag zum Kurs mitnehmen sollen, damit wir sie da einsammeln können. Doch man kann den Leuten das 37287129-mal erzählen, sie sollen etwas mitnehmen oder an etwas denken…Sie sagen immer jaja, es passiert aber nie etwas. So mussten wir von Montag – Freitag jeden Tag die 25 km dorthin gurken, bis wir endlich Freitag den letzten Fragebogen erhalten haben…Man kann sich auf die Leute hier einfach nicht verlassen. Frustration pur!
Das Community Project heisst eigentlich „Ashoka’s Youth Venture“. Bei Ashoka muss man sich dann mit seinem Project bewerben. Da die Organisation nur 25 Projekte mit ca. 5000 Rand finanziell unterstützen wird, müssen die Projekte schon ein wenig originell sein.Als wir die Fragebögen von unserem Youth Forum eingesammelt haben, haben wir teilweise nicht schlecht über die Ideen der Projekte gestaunt. Die eine möchte mit einem Budget von 5000 Rand (ca. 350 Euro) einen Aerobic Fitness Club eröffnen…der andere will mit 20 Computern, 6 Kopierern und 2 Faxmaschinen ein Internetcafé eröffnen…Hier ist zwar vieles billig, doch man bekommt gerade mal einen PC für 5000 Rand. Viele, viele naive Ideen, die wir teils auch extrem umschreiben mussten, damit wir jedenfalls noch ein wenig Hoffnung haben können, dass Ashoka unsere Konzepte annimmt.
Donnerstag hatten wir den ganzen Tag lang keinen Strom. Abends saßen wir dementsprechend mit einigen Kerzen in der stockdunklen Wohnung. Das war eigentlich mal eine ganz witzige Erfahrung.
Freitag war ich mit Zee aus dem Youth Forum unterwegs. Sie nimmt als Vertreterin Südafrikas ab nächsten Samstag bei einer UN-Konferenz über nachhaltige Entwicklung in Bonn teil. Leider hatte sie etwas Schwierigkeiten ihr Visum zu bekommen, da sie keine Reiseversicherung hat. Also musste ich mit ihr los, um eine Versicherung abzuschließen.Freitagnachmittag musste ich dann Liana ihren Ersatzautoschlüssel bringen, da ihrer geklaut worden ist. Da sie in der Mall die Befürchtung hatte, dass die sie beobachten, um zu gucken, welches Auto ihr gehört, fuhr ich ihr und sie unser Auto…
….Zwischendurch hatte auch Thuli in Hammanskraal ihr Mass Sport Event an der Grundschule. Da wir Thulis Life’s a Ball sessions kennen und diese alles andere als top sind, sind wir also schon sehr pessimistisch nach Hammanskraal gefahren und hatten eigentlich uns nicht viel von dem Event erhofft. Doch anders als erwartet hat Thuli sich diesmal sehr gut vorbereitet, hat sich vorher Gedanken gemacht, was sie machen möchte und hat sogar pünktlich begonnen. WOW! Wir hatten vorher noch 20 kg Bananen gekauft, um diese am Ende des Events zu verteilen. Als wir mit allem fertig waren und wir weiter nach New Eerterust fahren wollten, wo Suzan ihre Session hat, wurden wir von Thuli und den Lehrern auf eine ziemlich unfreundlich Art und Weise angemeckert, warum wir denn „nur“ Bananen gekauft hätten. Sie hätten ja Hot Dogs und Snacks für die Kids erwartet!…Ja uns überrascht hier nichts mehr. Die Leute aus den Townships, die wirklich nicht viel haben, sind, wenn sie etwas bekommen, einfach nur undankbar und wollen mehr. Dieses Phänomen erleben überall und fast jeden Tag. Es ist frustrierend und einfach nur traurig…Mehr Geld, mehr Essen…man kann nicht mit dem zufrieden sein, was man kostenlos zur Verfügung gestellt bekommt. Nach einer kleinen Diskussion hatten wir dann 2 Stunden um uns die Beine bzw. den Magen in einem Bistro voll zu hauen, weil dann erst die Session bei Suzan anfing. Hammanskraal scheint auf den ersten Blick kein allzu sicherer Ort zu sein, weil dort viele komische Leute rumhängen. Wir Mädels hatten auch die ganze Zeit unsere Handtaschen ziemlich umklammert an den Körper gepresst. In New Eerterust waren viele Kinder und es wurde Fußball und Volleyball gespielt. Da Welttuberkulose Tag war, wurden die Kinder auch ein wenig über TB aufgeklärt.
Donnerstag hatten wir dann unser eigenes Mass Sport Event an der Koos Matli. Eigentlich sollten wir schon um 11 anfangen, da dort aber gerade Pause war und ALLE Kinder der Schule dort rumliefen und ein Einteilen der Gruppen unmöglich gewesen wäre, haben wir bis zum Pausenschluss gewartet. Jeder müsste sich eigentlich mal eine Pause einer Grundschule in einem Township anschauen. Es ist grausam! Egal, wo man hinschaut – pure Gewalt! Von Jung bis Alt – es wird sich nur getreten, geboxt, geschubst und gehauen. Die Gewalt ist wirklich schrecklich. Aber das liegt wohl daran, dass jeden Abend Wrestling im Fernsehen kommt und sich die Kids dort etwas abschauen…Außerdem spielt häusliche Gewalt wahrscheinlich auch eine große Rolle!
Da die letzten Woche es wieder wahnsinnig heiß war, waren wir am Samstag schön im Freibad schwimmen. Da Sonntag Mareike Geburtstag hatte, hatten wir uns dazu entschlossen in ihren Burzeltag rein zu feiern. Abends haben wir dann also ein wenig bei uns zu Hause vorgeglüht und sind dann um 10:30 Uhr ins Studentennachtleben nach Hatfield gestürzt, wo wir dann bis 3 Uhr morgens weiter gefeiert haben…Um kurz vor 4 waren wir Mädels dann alle endlich im Bett, um am nächsten morgen mit einer guten Portion Kopfschmerzen wieder aufzustehen, da wir zum Grillen bei Liana eingeladen waren. Dort hatten sich ihre Kinder, Enkelkinder und Freundinnen versammelt. Da sich alle fast ausschließlich in Afrikaans unterhalten haben, war es für uns schier unmöglich an den Konversationen teilzunehmen…Naja…
Montag mussten wir um 7 Uhr in Johannesburg sein, da dort laut Lianas Informationen irgendeine Konferenz stattfinden sollte. Um pünktlich um 7 dort zu sein, sind wir schon um 5:45 los gefahren, um nicht in den morgendlich Verkehr zu geraten…Schön gedacht – hat aber nicht funktioniert. Ab 6 Uhr standen wir schön im Stop an Go Stau…ganz klasse. Wir brauchten also fast 2 Stunden für den eigentlich 45 Minuten Trip. Dort angekommen, kam heraus, dass es sich um eine „Skills Expo“ hielt, d.h. also wie macht man ein Unternehmen auf etc. Morgens wurde uns auch noch erzählt, dass wir Life’s a Ball vorstellen sollen. Wäre ja eigentlich kein Ding gewesen, hätten wir das vor 50 Leuten machen sollen…Jedoch saßen im Publikum fast 1000 Menschen! Da niemand sich so danach sehnte vor so vielen Leuten zu sprechen, haben wir einfach einen aus dem Youth Forum nach vorne aufs Podium geschickt. Es folgten also 7 Stunden, in denen wir Reden über Reden zu hören mussten. Teilweise alles ein wenig langweilig, aber was Solls…Jetzt weiß ich jedenfalls dank Dr. Lovemore, wie man ein Billionaer wird. Laut ihm ist das gar nicht so schwer!!!! =)
Dienstag sind wir nach Winterveldt gefahren, da dort Soccer Clinics und Life’s a Ball stattfinden Sollten. Leider wurde mal wieder alles auf die lockere afrikanische Art und Weise geklärt, d.h. es waren keine Kinder da! Also sind wir die 70 km dorthin umsonst gefahren. Jippieh!
Heute hatten wir ein Mass Sport Event in Kameeldrif. Das ist ein Township in einer ziemlich ländlichen Gegend und laut unseren Youth Forum leadern aus Mamelodi soll es mit der Kriminalität und Hexen heftig zu gehen. Und wenn die das schon über die Kriminalität sagen…hui hui hui. Gert hatte uns aber am Tag vorher noch etwas entwarnt, dass das Event nicht direkt im Township ist, sondern etwas außerhalb. Wir müssten uns also keine Sorgen machen…Als dorthin fuhren, stellte sich heraus, dass das Feld, auf dem wir das Event haben sollten so ziemlich in der Mitte des Townships lag, d.h. die Shacks standen direkt neben Feld! Die Umgebung sah fürchterlich ärmlich aus und es roch stark nach verfaultem Abfall und Urin…Viele Kinder hatten sehr schmutzige, zerrissene und entweder viel zu große oder kleine Kleidung an. Nur sehr wenige hatten Schuhe…Eine Menge von ihnen sah auch sehr krank aus – verkrustete Nasen, wässrige Augen…Schlimm! Bei unserem Sport Event hatten die Kinder jedenfalls Spaß für eine Stunde und konnten ihr doch sehr ärmliches Leben wenigstens für eine Stunde vergessen. Zwischen durch kam auch ein Mann zu mir und fragte:“ How are you?“ Ich: “Fine, how are you? “ Er: “Very, very bad. I’m very poor and sick and I don’t have a home. That’s why I need your money!” Jaaaa….vieles überrascht mich nicht mehr, aber manchmal gibt es Situation, in denen man keine richtige Antwort parat hat! Das einzige, was ich ihm sagen konnte, war, dass es mir Leid tun würde, ich ihm aber nicht helfen kann.Danach ging es zu meinem Chirurgen, der sich mal wieder mein Knie anschauen wollte…Alles in Butter…Ich hab sogar meine Schiene abbekommen und darf mich jetzt wieder frei bewegen!
Am 8. Hatte wir eine Photo Exhibition (Fotoausstellung). Im Oktober hatten wir und die Youth Forum Leader eine Einwegkamera erhalten, um Fotos im Township zu schießen. Die einzige Bedingung war, dass das Foto etwas mit Fußball zu tun haben musste! Auf jeden Fall habe ich den Zuschauerpreis gewonnen und eine Tasche, einen Fußball, Bilderrahmen, eine Trinkflasche und ein T-Shirt erhalten…
Am 10. April ging es dann endlich nach Johannesburg zum Coca Cola Zero Festival! Dort sangen nicht nur südafrikanische Bands, sondern auch nationale Bands wie Panic at the Disco, Snow Patrol und Oasis!!! Snow Patrol rockten echt die Bühne, wohin gegen Oasis die Zuschauer ein wenig mit ihrem monotonen Auftritt gelangweilt haben. Auf jeden Fall durften wir Deutschen dann endlich mal wieder das südafrikanische Organisationstalent begutachten. Es gab eine einzige Straße, die zum Parkplatz führte – und das für ca. 10000 Autos. Es war das reinste Chaos auf den Straßen. Wie soll das nur bei der WM ablaufen…? Um 13 Uhr fing das Musikspektakel an und sollte dann etwa 10 Stunden gehen. Um halb 2 lagen schon die ersten voll besoffen auf der Wiese rum. Ist doch ein super Start in den Musiktag!
Am nächsten Tag ging es dann nach Johannesburg, genauer gesagt in den Stadtteil Hillbrow, der von allen Einheimischen gemieden wird und bei allen Südafrikanern einen furchtbaren Ruf hat. Dort fand ein Streetsoccer Turnier auf einem Basketballfeld zwischen großen Hochhäusern statt. Das Viertel war wirklich nicht das schönste. Als wir später nach Hause fuhren, haben wir auch kurz verfahren und landeten schließlich in einer Gegend die gaaaanz gefährlich aussah. Wir haben es aber Gott sei Dank überlebt.
Ostersonntag war der einzige Tag an diesem Osterwochenende an dem wir frei hatten. Ohhhh…hatte ich überhaupt schon erwähnt, dass wir wieder in dem Haus in Silver Lakes für eine Woche hausen?! Jaaaa…so verbrachten wir den Sonntag so richtig gechillt am Pool und haben die Sonne auf unsere Körper brutzeln lassen. Boahh…war das stark!
Am Montagmorgen ging es dann ab nach Klipkruis zu einem Streetsoccer Turnier, was eigentlich um 10 beginnen sollte. Jedoch hatte wieder das afrikanische Organisationstalent zugeschlagen und die Tore fehlten…so mussten mir 1,5 Stunden auf die verflixten Tore warten. Aber das ist ja das was ein Afrikaner den ganzen Tag macht – warten und geduldig sein!
Ich habe immer noch Physiotherapie, leider aber nicht mehr bei Kira, die mich immer schön massiert hat, sondern jetzt bei Terina, wo die richtig e Tortur anfängt. Jetzt steht Krafttraining auf dem Programm, so dass meine Muskeln mal wieder ein bisschen an Kraft gewinnen. Leider ist das nicht mal das Schlimmste – Dehnen steht auch auf dem Programm. Und wer mich kennt weiß, dass ich steif wie ein Brett bin und meine fast 50 jährige Mutter 10mal beweglicher ist als ich…!
Und endlich haben wir ein Foto, auf dem ein Hund mit dem Caddy spazieren gefahren wird!


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo meine Große, ich wollte dich nur noch mal erinnern, dass deine Mo nicht 10 mal, sondern 100 mal beweglicher ist als du. Wir sehen uns in zwei Wochen. 1000000000000000000000000000000 Küsse von deiner dich liebenden und
geschmeidig bewegenden Mo

Anonym hat gesagt…

mama...du bist peinlich!

Anonym hat gesagt…

:-D ich finds witzig