Sonntag, 12. Oktober 2008

Soweto

Gestern waren wir im Township Soweto in Johannesburg, wo wir eine 4-stuendige Radtour gemacht haben. Es war einfach super cool! Gleichzeitig sehr erschreckend wie heutzutage Leute noch so leben, gleichzeitig war s jedoch sehr interessant.


Soweto hat etwa eine Bevoelkerung von 3,5-5 Millionen Einwohner. So richtig weiss es aber jedoch nicht. Das Township alleine ist jedoch groesser als Berlin. Natuerlich leben auch nur Schwarze dort. Gestern konnten wir kein einzigen Weissen sehen und waren somit durch unsere Hautfarbe sehr auffaellig und vor allem in den Kinderaugen dort sehr exotisch.


Schon in Soweto beim Radverleih sind uns etwa 10 Kinder im Alter von 5-6 Jahren entgegen gelaufen und wollten uns anfassen. Bei der Tour sind Kinder immer wieder stehen geblieben, haben gewunken, sind uns hinterher gelaufen und haben meist "Hello Mulungu (Weisser), how are you" gerufen. Da diese Kinder nicht aus den Townships rauskommen, sind wir Weissnasen natuerlich ein absolutes Highlight gewesen. Zuerst trauten wir uns nicht unsere Kameras rauszuholen, um Fotos zu schiessen, da wir dachten, dass es zu intim waere und wir ja nicht in einem Zoo sind und die Leute da nicht moegen. Jedoch war das ganz anders. Die Kinder sind uns hinterhergelaufen und haben meist geschrien "Mulungu, shoot me!". Das hiess, dass wir unbedingt ein Foto von ihnen machen sollten. Sobald man die Kamera herausgeholt hat, stuermten noch andere Kinder vor die Kamera, um auch fotografiert zu werden. Das war einfach immer total suess! Auch die Erwachsenen waren super freundlich zu uns, was uns positiv doch sehr ueberrrascht hat. Auch von ihnen habnen viele uns zugewunken und uns freundlich begruesst.

Am Anfang der Tour sind wir in einem "shebeen" gewesen. Das war ein kleines Wellblechhaus, wo Alkohol (und ich denke auch andere Sachen konsumiert wurden) ausgeschenkt wurde. In der Huette war es stockdunkel und es sassen einige duestere Gestalten an den Waenden, die schon bis oben hin zugedroehnt waren. Als wir uns auch dort reingesetzt haben, wurde ein Eimer mit homemade Bier einmal durch die ganze Huette gereicht. Es durfte also jeder einmal aus diesem Eimer von dem doch sehr abgestandenen Bier trinken. Dann wurde ein Behaelter mit einer Art Maisbrei herumgereicht. Der war echt lecker, obwohl ich wirklich nicht wissen moechte wie, wo und mit was der zubereitet wurde.


Danach sind wir von unseren Raedern abgestiegen und sind dann ein wenig mit einem Township Bewohner durch die verwinkelten Gassen Sowetos gegangen. Er hat uns auch sein "Haus", bzw, die Baracke gezeigt, in der er, seine Schwester und deren 3 Kindern wohnt. Das Haus bestand aus einem ca. 9 Quadratmeter grossem Raum mit einem Doppelbett und einer Spuele drin!!! Auch die Gegend sah schrecklich verarmt aus! Da Soweto weder eine Muellabfuhr und eine Kanalisation hat, riecht es dort an bestimmt stellen sehr nach Urin und nach vergammeltem Abfall.

Spaeter stuermte aus dem nichts eine Frau auf, die Yannic um den Hals sprang und ihn abkuesste und immer wieder sagte, dass er Michael, ihr Ehemann sei. Danach hat Oma Gogo, wie sie sich nannte, dann nur fuer uns einen traditionellen Zulu Tanz aufgefuehrt, was doch sehr amuesant aussah.

In Soweto hoert man uebrigens kein Englisch, da 80% Zulu sprechen. Auch uns wurde gestern haeufig nur "Sambwoona" (Hallo in Zulu) entgegen gerufen. Aber auch hier in Pretoria reden nur wenige miteinander Englisch. Haeufig wird hoier seSotho gesprochen. Und wenn Englisch gesprochen wird, ist es sehr schwer zu verstehen, da es afrikanisches Englisch ist und viele Afrikaanse Woerter benutzt werden, sodass man nur die Haelte des Satztes versteht.

Auf jeden Fall war das ein super interessanter Tag in Soweto, der jedoch gezeigt hat, wie riesig die Unterschiede in Suedafrika sind!!!!!

Am Abend waren wir bei unserem Mentor Tork zum "Braai" eingeladen. Braai ist so etwas wie Grillen hier. Eigentlich dachten wir, dass wir die Einzigen waeren, jedoch waren schon etwa 30-40 Personen dort, die ebenfalls eingeladen wurden. Dort haben wir auch zum ersten Mal unsere Chefin Leona von Life's a Ball getroffen. Eine super freundliche Frau!!!!

Naja, morgen geht es dann ab in unsere Wohnung. Mal schauen was da schoenes auf uns zukommt!!!

1. Bild: Strasse in Soweto
2. Bild: oeffentliches Besaeufnis
3. Bild: In der Shebeen
4. Bild: Viehverkauf an der Strasse
5. Bild: verwinkelte Gassen
6. Bild: Kind, was uns dauernd hinterher gelaufen ist
7. Bild: "Supermarkt"
8. Bild: die gespannten Kinder beim Fahrradverleih
9. Bild: offener "Pub"
10. Bild: Friseursalon
11. Bild: hier wohnt tatsaechlich der Arzt fuer Soweto














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